Aufgabenart II: Analyse/Interpretation von Bildern
Diese Aufgabenart hat ihren Schwerpunkt in der aspektorientierten Untersuchung und Deutung von Bildern im Kompetenzbereich Rezeption. Analytische oder
interpretierende Skizzen werden je nach Aufgabenstellung in den Arbeitsprozess und deren Ergebnis einbezogen
A am Einzelwerk
B im Bildvergleich
C verbunden mit einem fachwissenschaftlichen Text

Aufgabenart III: Fachspezifische Problemerörterung (nur im Leistungskurs)
Zentrales Ziel dieser Aufgabenart ist die Reflexion fachspezifischer Problemstellungen
A ausgehend von fachlich orientierten Texten in Verbindung mit Bildbeispielen
B ausgehend von fachlich orientierten Texten

In der Jahrgangsstufe EF werden insgesamt zwei Klausuren geschrieben. Zur Orientierung im Fach Kunst in der Oberstufe wird eine Klausur der Aufgabenart I und eine Klausur der Aufgabenart II angefertigt.
Aufgabentypen des Abiturs werden schrittweise und entsprechend den Vorgaben nach Grundkurs und Leistungskurs differenziert entwickelt. Für die Klausuren werden Kriterien geleitete Erwartungshorizonte mit klaren Gewichtungen (Punkteraster) erstellt, die sich an den Aufgaben des Zentralabiturs orientieren.
Die Klausur im 2. Halbjahr Q2 wird in Anlehnung an die Abiturklausur gestellt. Mindestens zwei Aufgaben werden zur Auswahl gegeben. Für die Auswahl werden 30 Minuten Auswahlzeit ein-geplant. Eine der Klausuren ist eine gestaltungspraktische Aufgabenstellung. Hierfür verlängert sich die Arbeitszeit um eine Stunde.

 

Beurteilungsbereich „sonstige Mitarbeit“
Überprüfungsformen im Kompetenzbereich Produktion (als Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit):


Selbstständiges Arbeiten:

geduldiges und ausdauerndes Arbeiten auch bei Schwierigkeiten, wahrnehmen und Analysieren der Problemstellung, Antizipieren und Prüfen möglicher Lösungswege auf ihre Chance hin, zu einem realisierbaren Ergebnis zu gelangen, Kennen und Beherrschen oder erfinderisches Erproben von Verfahren der Bildproduktion, Kritisches Beurteilen von Teil- und Gesamtergebnissen und eigenständigen Korrekturen im Prozess.


Gestaltungspraktische Versuche/Übungen:

Materialien, Werkzeuge, Verfahren, Bildordnungen werden im Sinne des bildfindenden Dialogs auf Wirkungen und Darstellungsabsichten experimentell erprobt und untersucht.

Gestaltungspraktische Entwürfe/Planungen:
Bildnerische Konzepte werden durch Skizzen, Studien, Modelle und Aufzeichnungen festgehalten, die auch der Veranschaulichung von individuellen Lösungswegen und Lösungsansätzen dienen.

Gestaltungspraktische Problemlösung/Bildgestaltung:
Individuelle Bildvorstellungen werden durch den absichtsvollen Einsatz von Medien, Materialien, Techniken, bildnerischen Grundstrukturen und - funktionen in Zusammenhang mit bildnerischen Inhalten in Bildgestaltungen bezogen auf die jeweilige gestaltungspraktische Problemstellung realisiert.

Reflexion über Arbeitsprozesse
Entscheidungen bei der eigenen Bildfindung und Bildgestaltung werden nachvollziehbar (in der Regel am Ende des Prozesses) begründet. Der eigene Lösungsversuch wird aufgabenbezogen beurteilt.

Präsentation
Bilder werden bild- und adressatengerecht präsentiert.

 

Überprüfungsformen im Kompetenzbereich Rezeption
Beteiligung am Unterrichtsgespräch durch weiterführende Fragen, einbringen neuer Ideen, begründete Lösungen und gute Zusammenfassungen

Skizze
Analysierende und erläuternde Skizzen werden zu festgelegten Aspekten gefertigt und zur Einsicht in bildnerische Zusammenhänge genutzt.


Beschreibung von Bildern
Wahrnehmungen werden strukturiert und differenziert versprachlicht.

Praktisch-rezeptive Bildverfahren
Empfindungen, Wahrnehmungen und Vorstellungen in der Auseinandersetzung mit Bildern werden bildhaft verdeutlicht.


Analyse von Bildern
Bilder werden auf der Grundlage eigener oder vorgegebener Fragestellungen und methodischer Entscheidungen analysiert. Dabei werden die Elemente der bildnerischen Gestaltung erkannt, sinnvoll zugeordnet, in ihrer Funktion unterschieden und in ihrem Wechselbezug in passender Fachsprache dargestellt.


Interpretation von Bildern
Analyseergebnisse werden miteinander vernetzt und aus dem beobachtbaren Bildgefüge wird ein belegbarer Deutungszusammenhang abgeleitet, der methodisch fachgerecht dokumentiert wird.


Vergleichende Analyse/Interpretation von Bildern
Der aspektbezogene Vergleich von Bildern (z.B. Elemente der Bildgestaltung, Gesamtgefüge, Symbolik oder Bildmotive) wird für ein tiefer gehendes Bildverständnis genutzt.


Interpretation von Bildern im Zusammenhang mit bildexternen Quellen
Texte und Bilder werden als Zusatzinformationen für ein erweitertes Verständnis des Bildes herangezogen und hinsichtlich ihrer Aussagekraft kritisch bewertet.


Erörterung einer fachspezifischen Fragestellung anhand eines Bildbeispiels
Eine fachspezifische Fragestellung, die sich in der Regel aus dem Inhalt eines wissenschaftlichen, literarischen oder journalistischen Textes ergibt, wird an einem Bildbeispiel argumentativ erörtert und fachbezogen reflektiert.


Erörterung fachspezifischer Problemstellungen in Verbindung mit fachlich orientierten Texten
Prinzipien und Bedingungen von Gestaltung und Rezeption (z.B. Gestaltungsprinzipien, Darstellungskonventionen, fachspezifische Analyseverfahren und Interpretationsformen) werden auf der Grundlage fachlich orientierter Texte erläutert, diskutiert und beurteilt.

 

Weitere Möglichkeiten:

• Mündliche Mitarbeit (Unterrichtsgespräche, Gruppengespräche)
• Arbeitsbegleitendes Einzelgespräch Lehrende – Lernende
• Hausaufgaben
• Protokolle
• Referate, bei denen der Inhalt und dessen Aufarbeitung für die Adressatengruppe in die Bewertung einfließt
• Portfolio, das die Arbeitsprozesse und die bildnerischen Entscheidungen in reflektierender Weise dokumentiert

Die Leistungsrückmeldung erfolgt in mündlicher und schriftlicher Form.
Gestaltungspraktische Einzel- bzw. Gruppenleistungen sowie Klausuren werden mit einem Kommentar versehen, der die Leistung würdigt und durch konstruktive Empfehlungen Möglichkeiten der Weiterentwicklung aufzeigt.
Leistungsstände werden am Ende des Quartals bekannt gegeben.

LB 2018

Die Note Ungenügend (die Leistung entspricht nicht den Anforderungen und selbst Grundkenntnisse sind so lückenhaft, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können) wird vergeben, wenn
a. die praktische Arbeit zum angekündigten bzw. vereinbarten Zeitpunkt nicht abgegeben wird, im Krankheitsfall auch nicht bei Wiederaufnahme des Unterrichts.
b. der Aufgabenstellung bzw. dem Thema in keiner Weise entsprochen wird.
c. fachfremd gearbeitet wird, gekoppelt mit keinerlei Unterrichtsbeteiligung, unentschuldigtem Fehlen und Verweigerung der Arbeit.

 

Abiturprüfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen und mündlichen Abiturprüfung, mit denen zugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden, basieren auf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe. Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturprüfung auf die in Kapitel 2 dieses Kernlehrplans für das Ende der Qualifikationsphase festgelegten Kompetenzerwartungen. Bei der Lösung schriftlicher wie mündlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzen nachzuweisen, die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurden und deren Erwerb in vielfältigen Zusammenhängen angelegt wurde.
Die jährlichen „Vorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen für die schriftlichen Prüfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufe“ (Abiturvorgaben), die auf den Internetseiten des Schulministeriums abrufbar sind, konkretisieren den Kernlehrplan, soweit dies für die Schaffung landesweit einheitlicher Bezüge für die zentral gestellten Abiturklausuren erforderlich ist. Die  Verpflichtung zur Umsetzung des gesamten Kernlehrplans bleibt hiervon unberührt. Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und mündlichen Teil der Abiturprüfungen ist grundsätzlich von einer Strukturierung in die drei o.g. Anforderungsbereiche auszugehen, die die Transparenz bezüglich des Selbstständigkeitsgrades der erbrachten Prüfungsleistung erhöhen soll.

Für alle Fächer gilt, dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen alle Anforderungsbereiche berücksichtigen müssen, der Anforderungsbereich II aber den Schwerpunkt bildet.
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzerwartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren. Für die Aufgabenstellungen werden die für Abiturprüfungen  geltenden Operatoren des Faches verwendet, die in einem für die Prüflinge nachvollziehbaren  Zusammenhang mit den Anforderungsbereichen stehen.
Die Bewertung der Prüfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegten Grundlage, die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewertungsraster für die zentral gestellten Aufgaben bzw. aus dem eingereichten und genehmigten kriteriellen Bewertungsraster für die dezentralen gestaltungspraktischen Aufgaben und im mündlichen Abitur aus dem im Fachprüfungsausschuss abgestimmten Erwartungshorizont besteht. Übergreifende Bewertungskriterien für die erbrachten Leistungen sind die Komplexität der Gegenstände, die sachliche Richtigkeit und die Schlüssigkeit der Aussagen, die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeutsamkeit, die Differenziertheit
des Verstehens und Darstellens, das Herstellen geeigneter Zusammenhänge, die Eigenständigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten und Problemstellungen, die argumentative Begründung eigener Urteile, Stellungnahmen und Wertungen, die Selbstständigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache, die Sicherheit im Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfüllung standardsprachlicher Normen.

Hinsichtlich der einzelnen Prüfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten:

• Schriftliche Abiturprüfung
Zwei der drei zur Auswahl stehenden Aufgaben für die schriftliche Abiturprüfung im Fach Kunst werden landesweit zentral gestellt. Alle Aufgaben entsprechen den öffentlich zugänglichen Konstruktionsvorgaben und nutzen die fachspezifischen Operatoren. Beispiele für Abiturklausuren sind für die Schulen auf den Internetseiten des Schulministeriums abrufbar.
Für die gestaltungspraktische Aufgabe, die für die schriftliche Abiturprüfung ebenfalls zur Auswahl gestellt wird, werden dezentral von der jeweiligen Lehrkraft, die in der Jahrgangsstufe Q2 unterrichtet, zwei Aufgabenvorschläge entwickelt, von denen für die Prüfung einer von der Fachaufsicht ausgewählt wird, so dass den Prüflingen drei Aufgaben zur Auswahl vorgelegt werden.
Für die zentral gestellte schriftliche Abiturprüfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagen für die Lehrkraft Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln, die Aufgabenstellung, die Materialgrundlage, die Bezüge zum Kernlehrplan und zu den Abiturvorgaben, die Vorgaben für die Bewertung der Schülerleistungen sowie den Bewertungsbogen zur Prüfungsarbeit. Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausurleistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert.
Die Bewertung erfolgt über Randkorrekturen sowie das ausgefüllte Bewertungsraster bzw. bei gestaltungspraktischen Aufgabenstellungen zusätzlich zum Bewertungsraster über eine kriterienbezogene Notenbegründung, mit denen die Gesamtleistung dokumentiert wird.
Für die schriftliche Abiturprüfung sind die o.g. Aufgabenarten vorgesehen.

 

• Mündliche Abiturprüfung
Die Aufgaben für die mündliche Abiturprüfung werden dezentral durch die Fachprüferin bzw. den Fachprüfer – im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachprüfungsausschuss – gestellt. Dabei handelt es sich um jeweils neue, begrenzte Aufgaben, die dem Prüfling einschließlich der ggf. notwendigen Texte und Materialien für den ersten Teil der mündlichen Prüfung in schriftlicher Form vorgelegt werden. Die Aufgaben für die mündliche Abiturprüfung sind so zu stellen, dass sie hinreichend breit angelegt sind und sich nicht ausschließlich auf den Unterricht eines Kurshalbjahres beschränken. Die  Berücksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilung ermöglichen, die das gesamte Notenspektrum umfasst. Auswahlmöglichkeiten für die Schülerin bzw. den Schüler bestehen nicht. Der Erwartungshorizont ist zuvor mit dem Fachprüfungsausschuss abzustimmen.
Der Prüfling soll in der Prüfung, die in der Regel mindestens 20, höchstens 30 Minuten dauert, in einem ersten Teil selbstständig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestellten Aufgabe in zusammenhängendem Vortrag präsentieren. In einem zweiten Teil sollen vor allem größere fachliche und fachübergreifende Zusammenhänge in einem Prüfungsgespräch angesprochen werden. Es ist nicht zulässig, zusammenhanglose Einzelfragen aneinanderzureihen.
Bei der Bewertung mündlicher Prüfungen liegen der im Fachprüfungsausschuss abgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten übergreifenden Kriterien zu Grunde. Die Prüferin oder der Prüfer schlägt dem Fachprüfungsausschuss eine Note, ggf. mit Tendenz, vor. Die Mitglieder des Fachprüfungsausschusses stimmen über diesen Vorschlag ab.
Fachspezifisch gelten darüber hinaus die nachfolgenden Regelungen:
Die Aufgabenarten der mündlichen Abiturprüfungen im Fach Kunst stimmen mit den Aufgabenarten für die schriftliche Abiturprüfung überein. Die Vorbereitungszeit kann bei gestaltungspraktischen  Aufgabenstellungen auf bis zu drei Stunden verlängert werden. Auch für gestaltungspraktische Aufgaben gilt, dass die Aufgaben im Sinne einer überschaubaren Problemstellung angelegt sind, die im Rahmen der zur Verfügung stehenden Zeit bearbeitet und das Ergebnis im Rahmen des ersten Prüfungsteils erläutert werden kann.
Soll im zweiten Teil der Prüfung auf eine unbekannte Bilddarstellung Bezug genommen werden, so ist darauf zu achten, dass den Prüflingen keine spontanen Interpretationsleistungen abverlangt werden. Ein aus dem Unterricht bekanntes komplexes Bild kann dagegen die Grundlage für ein weiterführendes Gespräch bilden.
Für die Notenfindung ist zu beachten, dass für den ersten Prüfungsteil bei einer gestaltungspraktischen Aufgabenstellung das Arbeitsergebnis im Verhältnis zum erläuternden Vortrag in der Regel stärker zu werten ist. Darüber hinaus sind der erste und zweite Prüfungsteil als gleichgewichtig anzusehen.

 

• Besondere Lernleistung
Schülerinnen und Schüler können in die Gesamtqualifikation eine besondere Lernleistung einbringen, die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre umfassenden Kurses erbracht wird. Als besondere Lernleistung kann ein umfassender Beitrag aus einem von den Ländern geförderten Wettbewerb, die Ergebnisse des Projektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachübergreifenden Projektes gelten.
Die Absicht, eine besondere Lernleistung zu erbringen, muss spätestens zu Beginn des zweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden. Die Schulleiterin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft, die als Korrektor vorgesehen ist, ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen werden kann.
Die Arbeit ist spätestens bis zur Zulassung zur Abiturprüfung abzugeben, nach den Maßstäben und dem Verfahren für die Abiturprüfung zu korrigieren und zu bewerten. Ein Rücktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidung über die Zulassung zur Abiturprüfung erfolgt sein. In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten, das im Zusammenhang mit der Abiturprüfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet, stellt der Prüfling vor einem Fachprüfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung dar, erläutert sie und antwortet auf Fragen. Die Endnote wird aufgrund der insgesamt in der besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet; eine Gewichtung der Teilleistungen findet nicht statt. Bei Arbeiten, an denen mehrere Schülerinnen und Schüler beteiligt werden, muss die individuelle Schülerleistung erkennbar und bewertbar sein.