Sprachforschung am Gymnasium Lohmar – Besuch des Regiolektforschers Dr. Georg Cornelissen vom LVR

Am 27.05.2015 hat uns der Sprachwissenschaftler und Spezialist für die Sprachen des Rheinlands, Dr. Georg Cornelissen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), in unserem Deutschunterricht bei Frau Weyhofen besucht.
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Er ist der Leiter der Abteilung Sprachforschung beim „Institut für rheinische Landeskunde und Regionalgeschichte“ und hat als Dialektforscher einen der seltensten Berufe in Deutschland.

Die Themen seiner Arbeit sind die Sprache im Alltag, die Geschichte der Sprache vom Anfang bis heute und Ortsdialekte. Die Sprachen sind regional gebunden, in unserem Falle an das Rheinland, für das Dr. Cornelissen zuständig ist.

Das Ziel seiner Arbeit ist das Wissen über die Landeskunde und regionale Sprache zu mehren, was durch Aufsätze, Bücher, Vorträge, Beratungen und durch Beiträge auf der Institutshomepage geschieht (http://www.rheinische-landeskunde.lvr.de/).

Eines der wichtigsten und interessantesten Dinge die wir gelernt haben war, dass ein Dialekt, entgegen der weitläufigen Meinung, keine Abwandlung der deutschen Sprache, sondern eine eigenständige Sprache ist. Dialekte sind zudem weitaus älter als die Sprache, die wir Hochdeutsch nennen.

Mit Sprachkarten und Beispielen hat Dr. Cornelissen uns Einblicke in seine Forschung zum Dialekt und Regiolekt im Rheinland gegeben. Dabei ist er auch kurz auf die Namenforschung eingegangen, die einen weiteren Teil seiner Arbeit darstellt. Hier haben wir erfahren, dass der Nachname „Luhmer“, den einige in unserem Kurs auch kannten, im Rhein-Sieg-Kreis stark vertreten ist. Das verwundert nicht, wenn man weiß, dass dies die ursprüngliche Bezeichnung und das Dialektwort für Lohmar ist.

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Auch interessant war die kurze Erhebung mit einem Fragebogen in unserem Kurs. Wir haben damit untersucht, welche Dialektwörter uns Schülerinnen und Schülern noch bekannt sind. Es war für Herrn Cornelissen etwas überraschend, dass doch viele von uns den Begriff „Plümmo“ (Platt und Regiolekt für Bettdecke) noch kennen und zum Teil auch verwenden. Denn in der Regel nimmt die Kenntnis von Begriffen aus dem Platt bzw. Dialekt von Generation zu Generation immer weiter ab. Die Ergebnisse aus unserer Erhebung werden in den nächsten sprachwissenschaftlichen Bericht „Plümmo oder Oberbett“ in der Zeitschrift Alltag im Rheinland einfließen. Wir haben uns also ein bisschen an der Sprachforschung im Rheinland beteiligt.

Wir danken Herrn Dr. Cornelissen sehr für seinen Besuch und die unterhaltsamen Einblicke in die Dialektforschung, die er uns geboten hat!

Verfasst von Julia Schiffbauer, EF