Sommerwanderung 2013

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„Oha – das war die falsche Entscheidung" wird wohl das ältere Ehepaar auf dem Rheinsteig gedacht haben, das den freundlich grüßenden Herrn im karierten Hemd passieren ließ, der mit Wanderstöcken und großem Rucksack bewaffnet flotten Schrittes unterwegs war. Dieser Gedanke kam wohl spätestens dann auf, als ihnen aufging, dass sie gerade nicht nur einen Wanderer, sondern eine riesige Gruppe vorbeiziehen ließen – denn der Strom grüßender Wanderer riss nicht ab und schien sich ins Unendliche fortzusetzen. Das Ehepaar war unvermutet auf die Gruppe der Sommerwanderer des Gymnasium Lohmar getroffen.

38 Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen EF und Q1, elf Ehemalige und zeitweise neun Lehrer verbrachten vier Tage auf dem Rheinsteig zwischen Assmannshausen/Rüdesheim und Kestert. Sie wanderten auf der von Dieter Kuhn hervorragend geplanten Route schmale schattige Waldwege und anspruchsvolle Steige, Feldwege und kleine Straßen entlang, setzten mit der Fähre auf die andere Rheinseite über, kämpften sich steil bergauf, liefen bergab, freuten sich über das schöne Wetter und klagten über die Hitze. Mit Rucksäcken voll Kleidung, Zelten, Schlafsäcken, Isomatten und genug Wasser auf dem Rücken ging es jeden morgen voller Elan los um abends kaputt, verschwitzt und mit wunden Füßen am Zeltplatz anzukommen.

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„Das war die falsche Entscheidung" wird auch der ein oder andere Sommerwanderer gedacht haben, der abends seine Blasen versorgte, sich morgens die Füße verband oder die Knie mit Hilfe von Tape zu stabilisieren versuchte. Auch Sommerwanderungsneulingen mag dieser Gedanke gekommen sein, als nach dem Abendessen in großer Runde Liedtexte verteilt und sie dazu aufgefordert wurden, den fröhlichen, lautstarken Chor beim Singen von ausgewählten Volksliedern zu unterstützen. Auch das Auf- und Abbauen der Zelte, das Abholen ganzer Schubkarrenladungen voll Grillgut, nicht vorhandene Duschen, schnarchende Zeltnachbarn, zu schnell wandernde Freunde, unbequeme Schuhe, falsch eingestellte Rucksäcke, zu wenig Kartoffelsalat, nasse Zeltwände, kühle Nächte, die eigene Kondition, Mückes stockender Spaghettinachschub, steile, schweißtreibende Aufstiege und der Zeitdruck des letzten Wandertages werden bei so manchem Wanderer zu diesem Gedanken geführt haben. 

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Den abgekämpften aber glücklichen Gesichtern nach zu urteilen war dieser Gedanke am Ende der Tour aber vergessen – denn trotz (oder gerade wegen) der kleinen Unwegsamkeiten war die Sommerwanderung 2013 ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergessen wird. In Erinnerung bleiben werden neben dem Wandern an sich zum Beispiel die wunderschönen Aussichten auf den Rhein und die umliegenden Weinberge, die netten Gespräche auf den entspannenderen Wanderabschnitten, das allabendliche Gefühl, etwas geleistet zu haben, die geselligen Abende, das Lagerfeuer auf dem Ponyhof, das Genießerfrühstück in Dörscheid und die Gastfreundschaft in Uschis Wanderstation. Die Sommerwanderung war ein Erlebnis, das zusammenschweißt, das einen jeden, der (fast) ohne sich zu beschweren und ohne zu jammern den Anstrengungen und der körperlichen Herausforderung standgehalten hat, zu Recht mit Stolz erfüllt. Ja, am Ende war es definitiv die richtige Entscheidung.

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Bericht: Daya Eden

Fotos: Rachel Groß