„Ihr seid klug genug – Macht den Mund auf!“

Am Dienstag saß eine ganze Klasse Fünftklässler für 90 Minuten mucksmäuschenstill und hing gebannt an den Lippen einer Erwachsenen. Eine besondere Art des Unterrichts fand statt. Gekommen war Kriminaloberkommissarin Lisa Thiebes vom Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises. Im Gepäck hatte sie viele eindrückliche Beispiele aus ihrem Alltag, die den Schüler*innen zeigten, dass unser Umgang mit den digitalen Medien umfangreiche Auswirkungen auf unser reales Leben hat.
Neben praktischen Anwendungstipps, wie beispielsweise dem Hinweis, wie Privatsphäreeinstellungen geändert werden können, wurden problematische Fälle diskutiert. Die Polizistin berichtete unter anderem von Kindern in Deutschland, die sich aufgrund von Cybermobbing das Leben genommen haben. Die Betroffenheit der Fünftklässler war in diesen Momenten deutlich spürbar. Kriminaloberkommissarin Thiebes betonte, dass (Cyber-)Mobbing nicht nur verwerflich, sondern darüber hinaus sogar strafbar ist. Sie forderte die Fünftklässler auf, hin- statt wegzuschauen und Kindern, die beleidigt und gemobbt werden, zur Seite zu stehen. „Ihr seid alt und klug genug – Macht den Mund auf!“ forderte sie die Schüler*innen auf. Dass gerade der Umgang mit hasserfüllten Aussagen im Internet oder in WhatsApp-Nachrichten für die Kinder kein Neuland war, zeigten die vielen Wortbeiträge, die sie immer wieder beisteuerten, um von Begebenheiten zu erzählen, die ihnen oder Freunden passiert sind. Gleichzeitig konnten aber viele Schüler*innen auch positive Beispiele berichten, in denen sie erzählten, dass jemand eingegriffen und geholfen hat. Das nutzte Frau Thiebes um herauszustellen, dass Hilfe oft schnell und leicht von Jedem geleistet werden kann.
Sie betonte, dass ihr nicht darum gehe, die digitalen Medien schlechtzumachen, sondern darum, einen reflektierten und sicheren Umgang damit zu erlernen. Dieser Lernprozess könne nie früh genug beginnen – enden werde er zeitlebens nicht.
Das Gymnasium Lohmar möchte sich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei Kriminaloberkommissarin Thiebes für den eindrücklichen Vortrag und die vielen praktischen Impulse bedanken!

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