Förderkonzept des Gymnasiums Lohmar

 

Individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler

Es gehört zu unseren Kernzielen, jede Schülerin und jeden Schüler individuell bestmöglich in ihrer Entwicklung zu fördern. Dabei sollen nicht nur die soziale Herkunft, sondern auch geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet das Gymnasium Lohmar ein breites Angebot sowohl an Fördermaßnahmen für leistungsschwache als auch für begabte und hochbegabte Schülerinnen und Schüler, das kontinuierlich optimiert und erweitert wird.

 

Begabtenförderung

 Das Gymnasium Lohmar fördert begabte und hochbegabte Schülerinnen und Schüler sowohl individuell als auch durch Gruppenangebote bei der Erlangung und Erweiterung von Kompetenzen in allen Aufgabenfeldern. Gefördert werden nicht nur kognitive, sondern auch soziale, kulturelle, motorische und methodische Kompetenzen in schulischen und außerschulischen Bereichen. Ermöglicht wird dies u. a. durch eine Vielzahl von Kooperationen mit Partnern aus den Bereichen Kultur, Bildung, Politik, Wirtschaft und Sport.

Enrichmentmaßnahmen für Gruppen:

Zusätzlich zu dem regulären Unterricht werden die Begabungen von Schülerinnen und Schülern in speziellen Lernstudios entdeckt und gefördert.

Das Gymnasium Lohmar bietet seinen Schülerinnen und Schülern vielfältige Lernstudios an: Über das aktuelle Angebot informieren Sie sich bitte auf der Seite Lernstudios. Alleine im Bereich Sport können motorische und soziale Kompetenzen in folgenden Sportarten erworben und erweitert werden: Aerobic, Basketball, Golf, Handball, Hockey, Klettern, Laufen, Rugby für Jungen und Mädchen, Schwimmen, Tennis und Volleyball.

Drehtürmodelle:

Das Gymnasium Lohmar bietet sowohl das kleine als auch das große Drehtürmodell an.

Schülerinnen und Schüler haben in der Jahrgangsstufe 6 die Möglichkeit, gleichzeitig mit Französisch und Latein zu beginnen. Unterricht, den sie dabei versäumen, arbeiten sie selbständig nach. Außerdem besteht für Hochbegabte in allen Fächern die Möglichkeit, den Fachunterricht einer höheren Jahrgangsstufe zu besuchen. Mit diesem Modell wird auch Schülerinnen und Schülern, die von Haupt- oder Realschule an unser Gymnasium wechseln, die Möglichkeit gegeben, je nach Stärken und noch vorhandenen Defiziten gleichzeitig am Unterricht zweier Jahrgangsstufen teilzunehmen.

Die Allegroklasse – Förderung im Bereich der Musik

Schülerinnen und Schüler, die ein Instrument spielen oder Interesse und Bereitschaft mitbringen eines zu erlernen, können in die Allegroklasse aufgenommen werden.

Sie erhalten eine zusätzliche Unterrichtsstunde im Fach Musik und proben in den Jahrgangsstufen 5 – 7 wöchentlich im Klassenorchester. Dort werden sie nicht nur in musikalischer Hinsicht gefördert, sondern erweitern auch ihre sozialen Kompetenzen, die für das gemeinsame Musizieren unabdingbar sind.

Aber auch außerhalb der Allegroklasse gibt es viele Angebote, die über den regulären Musikunterricht hinausgehen. Dazu gehören die Big Band, die Gitarren-AG und der Chor, aber auch die Teilnahme an Musical- oder Bandprojekten. Auch Exkursionen in die Oper Bonn oder die Kölner Philharmonie werden regelmäßig angeboten, sodass die Schülerinnen und Schüler einen Einblick ins professionelle Konzertwesen erhalten können und die Möglichkeit haben, einmal hinter die Kulissen zu blicken.

Teilnahme an Wettbewerben:

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Lohmar nehmen mit außerordentlichem Erfolg an zahlreichen landes- und bundesweiten Wettbewerben teil. Dabei werden sie von ihren Lehrerinnen und Lehrern ermuntert, unterstützt und begleitet. Zu diesen Wettbewerben gehören etwa: Die Bundeswettbewerbe in allen Fächern, der BBK-Kunstwettbewerb, das "Certamen Carolinum", "Jugend forscht", "Jugend musiziert", sportliche Wettbewerbe, der "Känguru-Wettbewerb" (Mathematik), Schulmeisterschaft im Sudoko, die "Mathe-Olympiade", das Börsenspiel der Kreissparkasse und der Landeswettbewerb "Philosophischer Essay". 

Teilnahme an Zusatzangeboten in den Schulferien:

Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden Interessen und Begabungen besuchen in den Ferien etwa Sommerakademien, Angebote der Nachwuchsförderung im Bereich Journalistik oder die Schüleruniversität.

Schülerinnen und Schüler an der Universität:

Hochbegabte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen EF-Q2 des Gymnasiums Lohmar nehmen an den Programmen "Fördern, Fordern, Forschen" der Universität Bonn und "Schüler an der Universität" der Universität Köln teil. Dabei belegen sie reguläre Übungen, Seminare und Vorlesungen und erwerben bereits Scheine, welche sie sich in einem späteren Studium anrechnen lassen können.

Akzelerationsmaßnahmen:

Neben den zusätzlichen Fördermaßnahmen für begabte Schülerinnen und Schüler besteht auch die Möglichkeit, eine Klasse zu überspringen. Das Gymnasium Lohmar bietet sowohl einer einzelnen Schülerin bzw. einem einzelnen Schüler die Möglichkeit, individuell eine Klasse zu überspringen, als auch einer ganzen Lerngruppe, dies gemeinsam zu tun. In beiden Fällen wird das Überspringen einer Klasse durch zusätzliche Vor- und Nachbereitung des versäumten Unterrichts, sei es in Kleingruppen oder Einzelunterricht, sorgfältig und verantwortungsvoll begleitet. Die Bereitschaft, eine Klasse zu überspringen, hat jedoch mit der Einführung von G8 stark abgenommen.

Förderung über die Schullaufbahn hinaus:

Auch nach dem Ende der Schullaufbahn möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Förderung zukommen lassen. Darum beraten wir die Schülerinnen und Schüler bereits vor dem Abitur über die Möglichkeiten, ein Stipendium zu erhalten, und kooperieren mit der Bürgerstiftung Lohmar und den wichtigsten Institutionen, die Stipendien für das In- und Ausland vergeben.

 

Niemand wird mit Problemen allein gelassen

 

– Fördermaßnahmen bei Schwächen, Problemen und Defiziten

Das Gymnasium Lohmar steht seinen Schülerinnen und Schülern beiseite. Individuelle und kooperative Maßnahmen sollen dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler bei schulischen, aber auch sozialen Problemen zu unterstützen.

Teilnahme am Programm "Komm mit":

Seit Dezember 2008 beteiligt sich das Gymnasium Lohmar an der "Komm mit"-Initiative des Landes NRW, welche wissenschaftlich von der Universität Köln begleitet wird.

Ziele der Initiative sind u. a.:

-        Reduzierung der Sitzenbleiberquote durch gezielte Förderung ohne Leistungsminderung

-        Reduzierung der Minderleistungen bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte

-        Reduzierung der Minderleistungen in Fächern (Deutsch, Mathematik, Sprachen, Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften)

-        Reduzierung der Minderleistungen bei Jungen

So wurden von Arbeitsgruppen die Profile von Schülerinnen und Schülern mit Minderleistungen in der Vergangenheit analysiert und die Ergebnisse miteinander verglichen.

Entwicklung und Einsatz von Diagnostik- und Lernmaterialien:

 Dementsprechend haben die Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Lohmar ihr bereits breites Förderangebot auf diese Ergebnisse abgestimmt und bereits vorhandene Fördermaßnahmen optimiert. In den Fachkonferenzen wurden vor allem in den Kernfächern neue Diagnostikmaterialien entwickelt und eingesetzt, um Schwächen möglich frühzeitig und genau erkennen zu können.

Dementsprechend wurden Fördermaterialien entwickelt und eingesetzt, die lernschwache Schülerinnen und Schüler individuell und problemgerecht bei Lernschwierigkeiten unterstützen sollen. Eine Konferenz zu spezifischen Problemen von Jungen im Sprachenunterricht hat Lehrerinnen und Lehrer für das Thema sensibilisiert. Die Fachkonferenzen haben in der Folge geschlechterspezifisch differenzierte Lernmaterialien entwickelt und im Unterricht eingesetzt. Dies betrifft sowohl Themenbereiche als auch Einstiege, Medien und Aufgabenstellungen.

Kooperationen:

In den Kernfächern treffen sich die Fachlehrer regelmäßig zu Besprechungen, um über besonders leistungsstarke bzw. leistungsschwache Schülerinnen und Schüler zu beraten, um Diagnosen zu vergleichen und den Schülerinnen und Schülern danach synergetisch und fächerverbindend helfen zu können.

Eine Schulpsychologin betreut darüber hinaus verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler.

Lernformen:

 Gerade in den Jgst. 5-6 nehmen wir die in der Grundschule begonnene Arbeit, Schülerinnen und Schüler zu selbstständigem Lernen zu erziehen, auf und entwickeln die bereits gelernten Techniken der Schülerinnen und Schüler mit ihnen weiter.

Dazu gibt es das entsprechende Angebot: "Lernen lernen".

Ein Portfolioteam hat ein Sprachenportfolio entwickelt, um den Lernstoff für Schülerinnen und Schüler transparenter zu gestalten.

Die schulinternen Lernpläne wurden inzwischen alle Kompetenzbezogen neu strukturiert und überarbeitet. Wochen- und Lernpläne gehören in allen Fächern zum Standard in der Sek. I.

In Projekten, speziell Projekttagen und Projektwochen, soll Schülerinnen und Schülern Gelegenheit gegeben werden, aus intrinsischem Interesse heraus und basierend auf ihren Stärken zu lernen.

Methodenvielfalt, kooperative Lernformen und Stationenlernen gehören ebenso wie Reflexions- und Evaluationsphasen zum festen Bestandteil jeden Unterrichts.

Lernbegleitung und -beratung:

Jede Lehrkraft bietet Zusatzstunden zur Beratung von Eltern, Schülerinnen und Schülern an. Förderstunden werden sowohl klassenübergreifend als auch für spezifische Klassen angeboten. Dabei bieten alle Kernfächer und die Naturwissenschaften zu zentralen Zeiten Förderstunden an.

Besonders die Probleme im Bereich der Sprachkompetenz haben zu der Entwicklung von speziellen Förderangeboten für Schülerinnen und Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwäche sowie für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache geführt.

Hinzu kommen Zusatzstunden in den Kernfächern (jährlich wechselnd) für alle Schülerinnen und Schüler, die für binnendifferenzierte Förderung genutzt werden.

Ein Selbstlernzentrum, wie es bereits von der Oberstufe genutzt wird, hat sich nun auch für die unteren Jahrgangsstufen geöffnet. Eltern, Lehrer, ältere Schüler und Fachstudenten betreuen unsere Schüler an den Nachmittagen in verschiedenen Programmen. So gibt es u. a. eine feste Hausaufgabenbetreuung.

Studierende der Universität werden gezielt im Teamteaching mit den Fachlehrern eingesetzt. Ebenso nehmen muttersprachliche Assistenten am Fremdsprachenunterricht teil.

Den Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen stehen als Paten Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen bei.  Ältere Schülerinnen und Schüler (Jgst. 9) werden dagegen zu Lerncoaches ausgebildet. So vertiefen sie ihr Wissen bezüglich bestimmter Lernstrategien, die sie selbst wiederum SuS der Jgst. 5/6/7 vermitteln. Ebenso werden Schülerinnen und Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet und betreuen v. a. Schülerinnen und Schüler der Jgst. 5.-8. bei Konflikten.

Medieneinsatz:

Das Gymnasium Lohmar verfügt über eine hervorragende technische Ausstattung, die in allen Fächern zum Einsatz kommt und den Unterricht multimedial gestalten lässt.

Dadurch wird nicht nur die gezielte Förderung der Schülerinnen und Schüler und ihrer Kompetenzen in diesem Bereich ermöglicht, sondern es sollen auch Lerntypen angesprochen werden, die bei konventionellen Medien kein Interesse zeigen, und ihre Lernmotivation so gesteigert werden.